Ich sitze mal wieder auf unserer Veranda (in meinem Zimmer hat sich nämlich leider mein vor einem Monat gekaufter schöner neuer ( und nur sechs Euro teurer! Wobei - vielleicht lag es daran) Ventilator mit Funkenschlag und Gezische verabschiedet. Dies ist nun schon mein zweiter kaputter Ventilator und besonders eben jener war mir ans Herz gewachsen, da er nicht nur starr an der Wand hing, sondern ich ihn frei in meinem Zimmer herumschieben konnte (abends neben mein Bett, mittags neben meinen Computer). Dann ist mir auch noch beim Fensterzuklappen ein Teil der Fensterscheibe entgegen gesprungen, sodass ich jetzt nicht nur vom Klima her eine kleines Minitropenbiotop in meinem Zimmer habe, sondern die Fauna (in Form von Moskitos und anderem Gedöns) nun auch ihren Weg in mein Zimmer findet.
Wie dem auch sei, nach fast einem Monat wurde es meiner Meinung mal wieder Zeit für einen Eintrag. Das Leben bleibt weiterhin facettenreich auch wenn der Eintag allmählich Einzug findet. Bezüglich meiner Arbeit habe ich nicht wirklich neue Informationen, außer dass ich bald jeden Mo, Di & Mi eine Art "Ökologie Klub" an verschiedenen Gymnasien in Villa Tapia führen werde. Jeder der mich kennt wird wissen, dass ich mit solchen Themen eigentlich wenig bis gar nichts am Hut habe, aber da ich innerhalb dieses Kurses machen kann was ich will, ist Reiz durchaus gegeben. Was ich Do & Fr machen werde ist weiterhin nicht klar, aber mein Vorschlag eines Englischkurses stieß zumindest nicht auf vollkommene Ablehnung (wobei das hier nicht viel zu heißen hat).
Dieses immer noch anwährende "Herumlungern" ist zwar teilweise ein wenig störend, aber bisher noch nicht dramatisch. Da ja ein Fortschritt bezüglich meiner Arbeit (bisher wurde nur mit Lehrern, dem Senat et cetera besprochen wann/wie/etc man die Idee umzusetzen hat) zu sehen ist, bin ich da auch weiterhin optimistisch gestimmt. Ich sehe zwar nicht, wie sich 15-17-jährige Jugendliche motivieren lassen sollen, sich in ihrer Freizeit von einem 19-jährigem Deutschen (der des Spanischen weiterhin nicht ansatzweise mächtig ist) die unfassbar aufrüttelnden Themen "Recycling", "Wiederaufforstung" und "Mülltrennung" erläutern zu lassen, aber ich habe mir vorgenommen, nicht alles mit meinem üblichen Sarkasmus zu hinterfragen.
Meine Freizeit ist weiterhin abwechslungsreich, sodass es neben Fußball spielen, Feiern, FIFA spielen und anderen Aktivitäten gleich zwei weitere Highlights in den letzten Wochen erleben durfte. Das eine war der zum "Reserva Cientifica Salcedoa" organisierte Ausflug mit den anderen Freiwilligen und das andere ein erster Wochenendausflug an die Küste. Während der Bergausflug eine relativ anstrengende Angelegenheit war, der unter anderem auch meine Zara-Hose zum Opfer fiel (s. Fotos), genoss ich den erholsamen Wochenendausflug sehr: Nach einiger Verspätung fuhren wir um 11 Uhr am Freitag los (hier hatte man bemerkt, dass wir uns schon ein wenig an die dominikanische Zeitrechnung angepasst hatten. Es wurde kein fester Zeitplan ausgemacht, sondern eher Aussagen in Richtung von "Ich komme dann, wenn ich fertig mit Frühstücken bin" oder "Ich hole noch Sachen und mache mich dann auf den Weg" getätigt. Nach viermaligem Umsteigen (s. Karte) (welche jedoch sehr simpel vonstatten gingen) kamen wir dann im kleinen Küstenort "Rio San Juan" an, welcher der Ausgangspunkt der nächsten zwei Tage sein sollte. Auch hierzu habe ich ein kleines Fotoalbum bei flickr hochgeladen, welches typische "Karibikbilder" beinhaltet, u.A. auch ein Bild einer von mir (!) gespaltenen Kokosnuss. Das davor entstandene zweiminütige Video, welches mich beim verzweifelten Rumwerfen eben jener Kokosnuss zeigt (unterlegt mit bissigen Kommentaren des Filmers) präsentiere ich jedoch lieber nicht der Öffentlichkeit. :)
Sonst gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Am Freitag werde ich wohl nach dreimaligem Verschieben endlich in die deutsche Botschaft nach Santo Domingo fahren und die nächsten Wochenenden sind mit einem geplanten Ausflug nach Santiago und meinem Geburtstag auch gut gefüllt. Desweiteren wurde jetzt endlich ein Hotel auf Kuba gebucht sodass meinem Urlaub im Januar nichts mehr im Wege steht und auch die Besuche meiner Familie nehmen langsam Gestalt an.

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